Leise fahren – auch auf die Reifen kommt es an / ©Christian Kellner/Panthermedia
Leise fahren
Straßenverkehrslärm ist für viele Menschen eine Belastung. Viele Menschen fahren aber auch selbst Auto und tragen damit zum Verkehrslärm bei. So ist auch jeder gefordert, selbst aktiv zu werden, um Verkehrslärm zu vermeiden.
Mit leisen Reifen und entsprechender Fahrweise
Die Hauptlärmquelle bei Autos sind heute in der Regel nicht Motor oder Auspuff, sondern die Reifen. Etwa ab einer Geschwindigkeit von 35 Stundenkilometer ist das Reifengeräusch lauter als das Motorengeräusch.
Das Reifengeräusch entsteht, wenn beim Abrollen über die Straßenoberfläche Luft verdrängt wird. Wie laut das Abrollgeräusch ist, hängt dabei zum einen von der Straßenoberfläche, zum anderen aber auch ganz wesentlich von der Qualität der Reifen und von der Geschwindigkeit ab. Mit leisen Reifen und einer entsprechende Fahrweise kann jeder zum Lärmschutz beitragen.
Das Reifenlabel der Europäischen Union
Das EU-Reifenlabel informiert darüber, wie laut das externe Rollgeräusch eines Reifens ist. Mit diesem müssen seit November 2012 alle neuen Reifen für Pkw (Klasse C1), leichte Nutzfahrzeuge (Klasse C2) sowie schwere Nutzfahrzeuge (Klasse C3) gekennzeichnet sein. Das Reifenlabel informiert zudem über die Kraftstoffeffizienz (Rollwiderstand) und die Nasshaftung.
Die Lautstärke des Reifens wird auf dem Label in einem Piktogramm mit 1, 2 oder 3 schwarzen Schallwellen dargestellt. Leise Reifen haben nur eine Schallwelle. Sie unterschreiten den ab 2016 gültigen EU-Grenzwert für das Rollgeräusch um mehr als 3 Dezibel (A). Zwei Schallwellen stehen dafür, dass der Reifen diesen Grenzwert einhält oder um bis zu 3 Dezibel (A) unterschreitet. Drei Schallwellen heißen, dass die Mindestforderung, der bis 2016 gültige Grenzwert, eingehalten wird. Zusätzlich wird im Reifenlabel der absolute Wert des Rollgeräusches in Dezibel (A) angegeben.
Wer seine Umwelt vor Lärm schützen will, sollte auf leisen Reifen unterwegs sein.
Die Grafik verdeutlicht anschaulich den Informationswert des EU-Reifenlabels.
Lärmarme Fahrweise
Auch die Fahrweise hat großen Einfluss darauf, wie laut ein Auto unterwegs ist. Mit zunehmender Geschwindigkeit wird das Abrollgeräusch immer lauter. Eine Verdoppelung der Geschwindigkeit bedeutet eine Zunahme der Lautstärke um etwa 10 Dezibel (A). Der Mensch nimmt das als Verdoppelung der Lautstärke wahr. Vor allem in Wohngebieten gibt es deshalb häufig Geschwindigkeitsbegrenzen aus Lärmschutzgründen.
Wer langsam fährt, ist also leiser unterwegs als jemand, der schnell fährt. Noch mehr kann man tun, wenn man gleichmäßig fährt und so Geräusche, die beim Anfahren, Beschleunigen oder Abbremsen entstehen, vermeidet. Langsames und gleichmäßiges Fahren hat noch mehr Vorteile: Das Auto verbraucht weniger Kraftstoff und fährt sparsamer und umweltfreundlicher. Außerdem sinkt die Unfallgefahr.
Wer langsamer fährt, macht weniger Lärm.
Weitere Informationen:
Lärmarme Mobilität
Die beste Mobilität aus Sicht des Lärmschutzes ist die, die gar keinen Lärm erzeugt. Das gilt zum Beispiel für das Zufußgehen oder Fahrradfahren. Auch wer öffentliche Verkehrsmittel nutzt, leistet einen Beitrag zum Lärmschutz. Busse, Straßenbahnen und Züge sind zwar nicht unbedingt leise. Würde aber jeder stattdessen individuell mit dem Auto unterwegs sein, wäre die Summe des Lärms sehr viel höher.
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